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== IPSec-Tunnel über dediziertes Interface aufbauen ==
== IPSec-Tunnel über dediziertes Interface aufbauen ==
=== Einleitung ===
=== Einleitung ===
In manchen Setups kommt es vor, dass das Surfen der Clients und der IPSec-Traffic getrennt werden sollen. Hierfür bietet es sich an, eine weitere Internetleitung an die Firewall anzubinden und jeweils eine Leitung für Surfen und IPSec-Traffic zu verwenden. In dieser Anleitung wird erklärt, wie Sie den IPSec-Traffic über ein dediziertes Interface '''ohne Defaultroute''' leiten. Möchten Sie den Aufbau mit zwei default-Routen realisieren, können Sie dies ohne Weiteres über die "Route Over"-Einstellung in der Phase 1 Ihres VPN-Tunnels konfigurieren.
In manchen Setups kommt es vor, dass das Surfen der Clients und der IPSec-Traffic getrennt werden sollen. Hierfür bietet es sich an, eine weitere Internetleitung an die UTM anzubinden und jeweils eine Leitung für Surfen und den IPSec-Traffic zu verwenden. In dieser Anleitung wird erklärt, wie Sie den IPSec-Traffic über eine dedizierte Schnittstelle '''ohne Defaultroute''' leiten. Möchten man den Aufbau mit zwei Default-Routen realisieren, kann dies ohne Weiteres über die "Route Over"-Einstellung in der Phase 1 des VPN-Tunnels konfiguriert werden.


=== Ausgangssituation ===
=== Ausgangssituation ===
In unserem Beispielszenario verfügt die UTM bereits über eine ADSL-Verbindung (ppp0). Für die Trennung des Traffics wird nun eine weitere Leitung mit fester IP (eth2) angebunden.
In unserem Beispielszenario verfügt die UTM bereits über eine ADSL-Verbindung (ppp0). Die Clients hinter der UTM sollen weiterhin über die ppp0 surfen. Außerdem sollen zwei IPSec-Endpunkte angebunden werden. Für die Trennung des Traffics wird nun eine weitere Leitung mit fester IP (eth2) angebunden.<br>
'''Achtung: Auf der Leitung über die die IPSec-Verbindungen laufen sollen, benötigen Sie in diesem Szenario zwingend eine feste IP-Adresse. Ob diese feste IP per ADSL oder SDSL angebunden wird ist dabei irrelevant.'''
'''Achtung: Auf der Leitung über die die IPSec-Verbindungen laufen sollen, wird in diesem Szenario zwingend eine feste IP-Adresse benötigt. Ob diese feste IP-Adresse per ADSL oder SDSL angebunden wird ist dabei irrelevant.'''
Die Clients hinter der Firewall surfen über die ppp0 und sollen dies auch weiterhin tun. Außerdem sollen zwei IPSec-Endpunkte angebunden werden.


[[Datei:multipath_ipsec_aufbau.png| center| thumb| 900px| <font size=2>zwei Internetleitungen an der Firewall mit zwei IPSec-Endpunkten</font>]]
[[Datei:multipath_ipsec_aufbau.png| center| thumb| 900px| <font size=2>zwei Internetleitungen an der UTM mit zwei IPSec-Endpunkten</font>]]


=== Lösung ===
=== Lösung ===
In der Firewall wird zum einen eine default-Route über die ppp0 angelegt. Dies bezweckt, dass die Clients über diese Leitung ins Internet geroutet werden. Zusätzlich muss in jedem IPSec-Tunnel das Feld "Route Over" entsprechend konfiguriert werden. Außerdem wird eine Source-Route mit der öffentlichen, festen IP der eth2 als Quelle angelegt. Diese Route führt in Verbindung mit der, im Tunnel eingetragenen, "Route Over" dazu, dass die Tunnel im Endeffekt über die eth2 geroutet werden. Des Weiteren müssen die IPSec-Zonen (vpn-ipsec, firewall-vpn-ipsec) auf der Schnittstelle liegen, über die der Tunnel aufgebaut wird.
==== Netzwerkkonfiguration ====
In der UTM wird nun die zweite Leitung hinzugefügt. Die Leitung wird an die entsprechende Schnittstelle (in diesem Beispiel eth2) angeschlossen und im Webinterface eingerichtet. Zu beachten ist hierbei, dass die Zonen vpn-ipsec und firewall-vpn-ipsec auf die Schnittstelle gelegt werden.
<br> Statt einer Default-Route für diese Leitung, wird nun eine Source-Route angelegt. Die Quelle in dieser Source-Route entspricht der IP-Adresse auf (in diesem Beispiel) eth2.  
[[Datei:multipath_ipsec_routen_v11.png| center| thumb| 550px| <font size=2>Routen für das Beispielszenario</font>]]
 
==== IPSec-Einstellungen ====
In der Phase 1 Ihres IPSec-Tunnels müssen die Einträge '''lokales Gateway''' und '''Route-Over''' entsprechend gesetzt werden. Das '''lokale Gateway''' entspricht der IP-Adresse auf der eth2 und die '''Route-Over''' dem Gateway dieses IP-Netzes.
 
[[Datei:multipath_ipsec_tunnel_settings.png| center| thumb| 550px| <font size=2>Einstellungen in der Phase 1</font>]]


[[Datei:multipath_ipsec_routen_v11.png| center| thumb| 550px| <font size=2>Routen für das Beispielszenario</font>]]
=== Ergebnis ===
Durch die Source Route für die zweite Leitung werden nur die IPSec-Verbindungen über diese Verbindung geleitet. Das Surfen der Benutzer, sowie sämtliche Dienste der UTM, wie z.B. DNS, werden weiterhin über die Default-Route, also über die ppp0 geleitet.

Aktuelle Version vom 21. Dezember 2016, 17:18 Uhr

IPSec-Tunnel über dediziertes Interface aufbauen

Einleitung

In manchen Setups kommt es vor, dass das Surfen der Clients und der IPSec-Traffic getrennt werden sollen. Hierfür bietet es sich an, eine weitere Internetleitung an die UTM anzubinden und jeweils eine Leitung für Surfen und den IPSec-Traffic zu verwenden. In dieser Anleitung wird erklärt, wie Sie den IPSec-Traffic über eine dedizierte Schnittstelle ohne Defaultroute leiten. Möchten man den Aufbau mit zwei Default-Routen realisieren, kann dies ohne Weiteres über die "Route Over"-Einstellung in der Phase 1 des VPN-Tunnels konfiguriert werden.

Ausgangssituation

In unserem Beispielszenario verfügt die UTM bereits über eine ADSL-Verbindung (ppp0). Die Clients hinter der UTM sollen weiterhin über die ppp0 surfen. Außerdem sollen zwei IPSec-Endpunkte angebunden werden. Für die Trennung des Traffics wird nun eine weitere Leitung mit fester IP (eth2) angebunden.
Achtung: Auf der Leitung über die die IPSec-Verbindungen laufen sollen, wird in diesem Szenario zwingend eine feste IP-Adresse benötigt. Ob diese feste IP-Adresse per ADSL oder SDSL angebunden wird ist dabei irrelevant.

zwei Internetleitungen an der UTM mit zwei IPSec-Endpunkten

Lösung

Netzwerkkonfiguration

In der UTM wird nun die zweite Leitung hinzugefügt. Die Leitung wird an die entsprechende Schnittstelle (in diesem Beispiel eth2) angeschlossen und im Webinterface eingerichtet. Zu beachten ist hierbei, dass die Zonen vpn-ipsec und firewall-vpn-ipsec auf die Schnittstelle gelegt werden.
Statt einer Default-Route für diese Leitung, wird nun eine Source-Route angelegt. Die Quelle in dieser Source-Route entspricht der IP-Adresse auf (in diesem Beispiel) eth2.

Routen für das Beispielszenario

IPSec-Einstellungen

In der Phase 1 Ihres IPSec-Tunnels müssen die Einträge lokales Gateway und Route-Over entsprechend gesetzt werden. Das lokale Gateway entspricht der IP-Adresse auf der eth2 und die Route-Over dem Gateway dieses IP-Netzes.

Einstellungen in der Phase 1

Ergebnis

Durch die Source Route für die zweite Leitung werden nur die IPSec-Verbindungen über diese Verbindung geleitet. Das Surfen der Benutzer, sowie sämtliche Dienste der UTM, wie z.B. DNS, werden weiterhin über die Default-Route, also über die ppp0 geleitet.