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Version vom 19. Februar 2020, 17:03 Uhr
Anbindung einer UTM an ein AD/LDAP
Letzte Anpassung zur Version: 11.8.8
- Neu:
- Automatische Einstellung der Verschlüsselung einer LDAP-Anbindung
- Der Eintrag hat einen eigenen Platz in der Menü-Struktur erhalten und wurde im Layout angepasst.
- Hinweis auf Appliance Account-Name im Cluster-Betrieb
Vorherige Versionen: 11.5 | 11.7 | 11.8
Einführung
Die AD/LDAP-Anbindung ermöglicht es, bestehende Verzeichnisdienste wie das Microsoft Active Directory® oder andere auf dem LDAProtocol basierende Systeme für die Authentifizierung, Verwaltung von Gruppen und Speichern von Attributen zu nutzen.
Zentral verwaltete Benutzer aus dem Verzeichnis können so einfach für die Authentifizierung oder Nutzung von Diensten auf der UTM verwendet werden.
Dies erleichtert die Administration komplexer Unternehmensnetzwerke und vereinheitlicht die Benutzer-Verwaltung.
Für die Anbindung an das Directory wird unter anderem das Light Directory Access Protocol (LDAP) verwendet.
Mittels LDAP können die Informationen über Benutzer, Gruppen und weitere Objekte aus dem Directory ausgelesen werden.
Das Protokoll selbst sieht dabei im Standard keine Verschlüsselung oder Authentifizierung der Nachrichten vor.
In ADV190023 (Microsoft Guidance for Enabling LDAP Channel Binding and LDAP Signing) wird auf diesen Umstand hingewiesen und eine Anpassung der Sicherheitseinstellungen bekannt gegeben.
Zukünftig ist eine Signierung und Verschlüsselung des LDAP-Verkehrs erforderlich (seal).
Diese Umstellung wird von der UTM automatisch vorgenommen.
Alternativ kann das die gesamte Verbindung mit SSL abgesichert werden.
Voraussetzung
Um ein AD / LDAP zur Authentisierung nutzen zu können, müssen dort Benutzer angelegt und in Gruppen organisiert sein.
Benutzergruppen im AD anlegen
Die Berechtigungen zu den in der UTM enthaltenen Diensten können in Gruppen verwaltet werden. Die Benutzer, die diesen Gruppen zugeordnet werden sollen, müssen zunächst entsprechenden Benutzergruppen im AD zugeordnet werden.
In diesem Beispiel sollen die Benutzer für Clientless VPN über den Active Directory Service Authentifiziert werden.
Es muss also zunächst eine Gruppe vom Typ Sicherheitsgruppe auf dem AD hinzugefügt werden, die hier den Namen ClientlessVPN bekommt.
Benutzer im AD hinzufügen
Anschließend werden die Benutzer, die für Clientless VPN freigeschaltet werden sollen, zu dieser Gruppe hinzugefügt.
UTM in die Domäne einbinden
Es muss darauf geachtet werden, dass die Uhrzeit der UTM mit dem des AD einigermaßen synchron läuft, da ein Kerberos Ticket nur eine begrenzte Gültigkeitsdauer hat.
Im Menü
wird die Authentifizierung konfiguriert.AD Verbindung herstellen
Besteht noch keine AD/LDAP-Authentifizierung öffnet sich automatisch der AD/LDAP Authentifizierungs Assistent
Andernfalls kann der Assistent mit der Schaltfläche
gestartet werden.Beschriftung | Wert | Beschreibung | |
---|---|---|---|
Schritt 1: Verzeichnistyp | |||
Verzeichnistyp | Zwar läuft auch hier ein LDAP, die Gruppenzugehörigkeit wird aber in der AD Umgebung anders behandelt als bei einem reinen LDAP-Server. |
||
Schritt 2: Einstellungen | |||
IP oder Hostname: | » 192.168.145.1 | (Beispiel-Adresse!) | |
Domain | ttt-point.local | Domainname | |
Arbeitsgruppe: | ttt-point | Der NETBIOS-Name des AD Sollte dieser von der Base Domain abweichen, muss hier der korrekte NETBIOS-Name eingetragen werden. | |
Appliance Account: | sp-utml | Der Name, unter dem die UTM im AD in der Gruppe Computers eingetragen wird. Ein eindeutiger Name, der nicht doppelt vergeben werden darf! Bei Betrieb der UTM im Cluster muss der Name im Master und Spare unterschiedlich sein. Der Name wird nicht synchronisiert! | |
Schritt 3: NameserverIst der AD-Server noch nicht als Name-Server eingetragen, wird das in diesem Schritt vorgenommen: | |||
IP-Adresse : | 192.168.145.1 | Beispieladresse! IP-Adresse eines AD-Servers der Domäne, ggf. zusätzlich der Port |
|
Der AD-Server wird damit als Relay-Zone im Nameserver der UTM hinzugefügt. Der Eintrag ist im Menü Zonen zu finden. im Reiter | |||
Schritt 4: Beitreten | |||
Administratorname: | Administrator | Um der Domäne beizutreten ist ein Benutzer-Konto mit Domain-Administrator-Rechten erforderlich. | |
Passwort: | •••••••• | <div
class="mw-collapsible true mw-collapsed dezent " data-expandtext=" Hinweis bei Clusterbetrieb " data-collapsetext=" ausblenden " id="mw-customcollapsible-Inhalte" style=";"> Bei Betrieb der UTM im Cluster muss das Passwort auf der Spare-UTM unter Beitreten separat eingegeben werden. Bis auf den Appliance Account: (siehe Schritt 2) werden alle anderen Angaben im Cluster synchronisiert.
Reiter Abschluss mit | |
Ergebnis AD-AnbindungErgebnis im Abschnitt Status : | |||
Aktiviert: | Ein | Die AD/LDAP Authentifizierung ist aktiviert. | |
Verbindungsstatus: | ⬤ | Zur Bestätigung wechselt die Anzeige von grau auf grün. Aktualisieren mit | |
Erweiterte Einstellungen Erweitert
| |||
SSL: | Aus | Die Verbindung zum Active Directory Server kann SSL-Verschlüsselt hergestellt werden. | |
Hinweis zur LDAP-Verschlüsselung: Aufgrund eines Microsoft-Updates (ursprünglich geplant für März 2020) wird eine unverschlüsselte Anbindung an ein AD zukünftig nicht mehr möglich sein. ab 11.8.8 Die Einstellung wird von der Securepoint Appliance automatisch vorgenommen. Die Option LDAP-Verschlüsselung entfällt ab Version 11.8.8
| |||
Root-Zertifikat: | Es kann ein Root-Zertifikat hinterlegt werden. | ||
LDAP-Filter: | (|(sAMAccountType=268435456)(sAMAccountType=268435457)(sAMAccountType=805306368)) | sAMAccountType=Schränkt die Authentisierung auf Mitglieder der folgenden Gruppen ein: Weitere Filter sind möglich
| |
User-Attribute: | sAMAccountName | Es können Attribute definiert werden, unter denen die AD Verwaltung die Informationen zum Benutzer speichert und die dann von der UTM abgefragt werden können: | |
Mail-Attribute: | » proxyAddresses | ||
Die Attribute von OTP bis SSL-VPN, die hier eingetragen sind, existieren in der Regel nicht im AD. Um zum Beispiel den OTP-Geheimcode auf dem AD zu hinterlegen, kann ein ungenutztes Attribut des AD Schema verwendet werden, der diesen Geheimcode des Benutzers enthält. Eine entsprechende Anleitung befindet sich im Artikel Einbinden der OTP Funktion in das Active Directory. | |||
OTP-Attribute: | sPOTPSecret | ||
L2TP-Attribute: | sPL2TPAddress | ||
SSL-VPN-Attribute (IPv4): | sPOVPNAddress | ||
SSL-VPN-Attribute (IPv6): | sPOVPNIP6Address | ||
SSL-Bump-Attribute: | sPSSLBumpMode | ||
Cert-Attribute: | sPCertificate | ||
Page Size: | 500 | In größeren Umgebungen kann es vorkommen, dass bei LDAP-Anfragen die serverseitig festgelegte, maximale Anzahl von Datensätzen (im AD sind es 1000) überschritten wird. Mit Page Size kann eingestellt werden das die LDAP-Abfrage stückweise ausgeführt wird. Eine Page Size von 500 bedeutet 500 Datensätze pro Abfrage. Die Page Size von 0 deaktiviert eine schrittweise LDAP-Abfrage. |
AD Benutzergruppen Berechtigungen erteilen
Um den Benutzern aus dem Active Directory die Berechtigungen für den Zugriff auf das User-Interface der UTM und der Nutzung des Clientless VPN zu erteilen, wird im Menü Gruppen Schaltfläche eine Gruppe mit eben diesen Berechtigungen angelegt.
ReiterAktiv | Berechtigung | Hinweis |
---|---|---|
Ein | Userinterface | |
Ein | Clientless VPN | Gewünschte Berechtigung |
Weitere Informationen über Clientless VPN Berechtigungen befindet sich in dem Wiki zu Clientless VPN.
Ergebnis
Nach dem Speichern kann sich jeder Benutzer, der Mitglied in der AD Gruppe ClientlessVPN ist, mit seinen Windows Domänen Zugangsdaten für die Nutzung des Clientless VPN auf der UTM anmleden.
Überprüfen der AD Anbindung mit CLI
Über CLI (Command Line Interface) Kommandos lässt sich verschiedenes über die Active Directory Anbindung und Benutzer überprüfen. Hinweis: Erfolgt die Eingabe (Bildschirm und Tastatur) direkt an der UTM lautet der Eingabe-Prompt der Firewall z. B.: firewall.foo.local> bzw. entprechend der lokalen Konfiguration. Bei Aufruf über das User-Interface mit dem Menü lautet der Prompt CLI>Dahinter befindet sich das CLI Kommando.
Bei den Zeilen darunter handelt es sich um die Ausgabe der UTM zu diesem Befehl.
Beitreten und Verlassen der Domäne
Um zu überprüfen ob die UTM schon der Domäne beigetreten ist:
cli> system activedirectory testjoin Join is OK cli>
Sollte das nicht der Fall sein, erfolgt die Ausgabe
cli> system activedirectory testjoin Not joined cli>
In diesem Fall kann der Domäne mit dem folgenden Kommando beigetreten werden
cli> system activedirectory join password Beispiel-Admin-Passwort Password for Administrator@TTT-POINT.LOCAL: Processing principals to add... Enter Administrator's password: Using short domain name -- TTT-POINT Joined 'SP-UTML' to dns domain 'ttt-point.local' cli>
Das Kommando um die Domäne zu verlassen lautet
cli> system activedirectory leave password Beispiel-Admin-Passwort Enter Administrator's password: Deleted account for 'SP-UTML' in realm 'TTT-POINT.LOCAL' cli>
Beim Beitreten bzw. Verlassen des Active Directories ist die Angabe des Administratorpasswortes notwendig. Das Passwort wird nicht gespeichert, die AD-Zugehörigkeit ist trotzdem Reboot fest.
AD Gruppen anzeigen
Mit dem folgenden Kommando können die Gruppen im Active Directory aufgelistet werden:
cli> system activedirectory lsgroups member ------ Abgelehnte RODC-Kennwortreplikationsgruppe Administratoren Benutzer Builtin ClientlessVPN Discovery Management Domänen-Admins Domänen-Benutzer Domänen-Gäste Exchange Servers ... Users Windows-Autorisierungszugriffsgruppe cli>
Überprüfen der Benutzer und Gruppenzugehörigkeit
Das folgende Kommando überprüft, ob ein AD-Benutzer einer UTM Gruppe zugeordnet ist:
cli> user check name "m.meier" groups grp_ClientlessVPN matched cli>
Sollte das nicht der Fall sein erfolgt die Ausgabe
not a member cli>
Befehl, um zu einem AD-Benutzer die Gruppenzugehörigkeit und Berechtigungen auszugegeben:
cli> user get name m.meier name |groups |permission -------+-----------------+---------- m.meier|grp_ClientlessVPN|WEB_USER,VPN_CLIENTLESS cli>
Domain-Controller hinter Site-to-Site-VPN
In manchen Szenarien befindet sich der Domain-Controller hinter einem Site-to-Site-VPN-Tunnel. Ist dies der Fall, muss eine entsprechende Zone und eine Regel konfiguriert werden.
DNS-Relay bei IPSec-S2S
DNS-Relay bei SSL-S2S
Achtung: Für einen Beitritt in ein Active-Directory, das sich hinter einem VPN-Tunnel befindet, werden in der NAT-Regel Richtung Domain-Controller neben den DNS-Ports die LDAP-Ports benötigt.