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==== Schritt 3 - Netzwerkobjekte anlegen ====
==== Schritt 3 - Netzwerkobjekte anlegen ====
Regeln werden in der Securepoint UTM mithilfe von Netzwerkobjekten gebaut. Da standardmäßig keine Netzwerkobjekte für eine zweite Leitung existieren, legen wir diese an. Wir benötigen, zum einen das Netzwerkobjekt für das Netzwerk (Internet-2) und zum anderen das Netzwerkobjekt für die Schnittstelle der Firewall in dieser Zone (external-interface-2). Die Netzwerkobjekte werden wie in den Bildern angelegt.
Regeln werden in der Securepoint UTM mithilfe von Netzwerkobjekten gebaut. Da standardmäßig keine Netzwerkobjekte für eine zweite Leitung existieren, legen wir diese an. Wir benötigen, zum einen das Netzwerkobjekt für das Netzwerk (Internet-2) und zum anderen das Netzwerkobjekt für die Schnittstelle der Firewall in dieser Zone (external-interface-2). Die Netzwerkobjekte werden wie in den Bildern gezeigt angelegt.
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Version vom 10. März 2016, 16:37 Uhr

Vorlage:V11

Multipathrouting

Einleitung

In diesem HowTo lernen Sie, was Multipathrouting bedeutet und wie Sie es auf einer Securepoint UTM einrichten. Außerdem wird erklärt, wie Sie den Datenverkehr bestimmter Dienste/Endgeräte über eine bestimmte Leitung leiten können.

Was ist Multipathrouting?

Die Kopplung mehrerer Internetleitungen zu einem logischen "Internet" wird Multipathrouting genannt. Hierbei existieren zwei oder mehr default-Routen auf der Firewall und die Pakete werden entsprechend verteilt.

Neben dem Multipathrouting übernimmt die Securepoint UTM auch die Verteilung des Datenverkehrs, das Loadbalancing. Beim Loadbalancing können Sie für die einzelnen Routen eine gewünschte Gewichtung eintragen. Die Securepoint kann somit beispielsweise zwei (oder mehr) Leitungen, mit einer jeweiligen Bandbreite von z.B. 16 MBit/s und 100 MBit/s, gleichmäßig belasten.

1 Einrichtung

In dieser Anleitung werden zwei typische Aufbaumöglichkeiten erklärt. Zum einen das Multipathrouting mit zwei direkt verbundenen DSL-Leitungen (Szenario I) und zum anderen mit einer DSL-Leitung und einer Router-Verbindung (Szenario 2).

1.1 Beispielszenario I

An der Securepoint sind zwei DSL-Leitungen angeschlossen (ppp0 und ppp1). Leitung 1 (ppp0) verfügt über eine Bandbreite von 50 MBit/s und Leitung 2 (ppp1) besitzt eine Bandbreite von 25 MBit/s.

1.1.1 Einrichtung des Szenarios

Schritt 1 - Zonen

Die ppp-Schnittstellen werden so konfiguriert, dass beide eindeutige Zonen besitzen. In diesem Beispiel legen wir uns die Zonen "external-2" und "firewall-external-2" an und weisen diese der ppp1 zu. Die ppp0 besitzt die Zonen "external" und "firewall-external". Die Zonen sind nötig, damit wir später entsprechende Netzwerkobjekte und Regeln anlegen können.

Netzwerkkonfiguration


Schritt 2 - Routen

Damit der Datenverkehr über beide Leitungen geschickt werden kann, benötigen wir pro Leitung eine default-Route. Diese legen Sie sich dem Menüpunkt Netzwerk -> Netzwerkkonfiguration -> Routing an. Da die Leitungen eine unterschiedliche Bandbreite besitzen (50 MBit/s bzw. 25 MBit/s), kann über die Option Gewichtung eine gleichmäßige Belastung der Leitungen erreicht werden.

Die angelegten Default-Routen


Schritt 3 - Netzwerkobjekte anlegen

Regeln werden in der Securepoint UTM mithilfe von Netzwerkobjekten gebaut. Da standardmäßig keine Netzwerkobjekte für eine zweite Leitung existieren, legen wir diese an. Wir benötigen zum einen das Netzwerkobjekt für das Netzwerk (Internet-2) und zum anderen das Netzwerkobjekt für die Schnittstelle der Firewall in dieser Zone (external-interface-2). Die Netzwerkobjekte sollten so aussehen:

Internet-2-Objekt
external-interface-2-Objekt


Schritt 4 - Regeln anlegen

Nun werden die Regeln angelegt. In unserem Beispiel geben wir "any" ins Internet frei. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass das Internet-Objekt in der Regel mit dem ausgewählten HideNAT-Objekt überein stimmt.
Bei Ziel = Internet -> HideNAT = external-interface
Bei Ziel = Internet-2 -> HideNAT = external-interface-2
Die Regeln sehen im Portfilter dann so aus:

Regeln im Portfilter


1.2 Beispielszenario II

An eth0 der Firewall ist ein Modem angeschlossen, wobei die Securepoint UTM die Einwahl übernimmt. An eth2 befindet sich eine Fritzbox, welche als Router fungiert. Die UTM selber besitzt in diesem Netz die 192.168.178.100/24. Leitung 1 (ppp0) verfügt über eine Bandbreite von 50 MBit/s und Leitung 2 (eth2) besitzt eine Bandbreite von 25 MBit/s.

1.2.1 Einrichtung des Szenarios

Schritt 1 - Zonen

Die externen Schnittstellen (ppp0 und eth2) werden so konfiguriert, dass beide eindeutige Zonen besitzen. In diesem Beispiel legen wir uns ebenfalls die Zonen "external-2" und "firewall-external-2" an und weisen diese der eth2 zu. Die ppp0 besitzt die Zonen "external" und "firewall-external". Die Zonen sind nötig, damit wir später entsprechende Netzwerkobjekte und Regeln anlegen können.

Schritt 2 - Routen

Damit der Datenverkehr über beide Leitungen geschickt werden kann, benötigen wir pro Leitung eine default-Route. In diesem Szenario gibt es allerdings aufgrund des Routers vor der eth2 eine Besonderheit: Damit wir in den Routen die eth2 als Gateway-Schnittstelle angeben können, ist es erforderlich, der Firewall das Gateway für diese Schnittstelle mitzuteilen. Das funktioniert über die Option "Route-Hint" in den allgemeinen Einstellungen der eth2. Hier geben wir das Gateway 192.168.178.1 an. Nun lässt sich als Default-Gateway die eth2 angeben. Legen Sie nun die beiden Default-Routen an. Da die Leitungen eine unterschiedliche Bandbreite besitzen (50 MBit/s bzw. 25 MBit/s), kann über die Option Gewichtung eine gleichmäßige Belastung der Leitungen erreicht werden.

Route-Hint-Einstellung eth2
Die angelegten Default-Routen


Schritt 3 - Netzwerkobjekte anlegen

Regeln werden in der Securepoint UTM mithilfe von Netzwerkobjekten gebaut. Da standardmäßig keine Netzwerkobjekte für eine zweite Leitung existieren, legen wir diese an. Wir benötigen, zum einen das Netzwerkobjekt für das Netzwerk (Internet-2) und zum anderen das Netzwerkobjekt für die Schnittstelle der Firewall in dieser Zone (external-interface-2). Die Netzwerkobjekte werden wie in den Bildern gezeigt angelegt.

Internet-2-Objekt
external-interface-2-Objekt


Schritt 4 - Regeln anlegen

Nun werden die Regeln angelegt. In unserem Beispiel geben wir "any" ins Internet frei. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass das Internet-Objekt in der Regel mit dem ausgewählten HideNAT-Objekt überein stimmt.
Bei Ziel = Internet -> HideNAT = external-interface
Bei Ziel = Internet-2 -> HideNAT = external-interface-2
Die Regeln sehen im Portfilter dann so aus:

Regeln im Portfilter


2 Routing für bestimmte Endgeräte und Dienste

Da der Datenverkehr bei einem Multipathrouting ohne Weiteres immer von Leitung zu Leitung "springt", kann dies bei bestimmten Szenarien zu Fehlern führen. Beispielsweise muss ein extern stehender Server immer über die selbe Quell-IP angesprochen werden. Um dieses Vorhaben umzusetzen, wird die Funktion "Rule-Routing" genutzt. Als Beispiel wollen wir den SBS mit der IP 192.168.1.10 immer über die Leitung ppp0 schicken.

2.1 Einrichtung

Schritt 1 - Netzwerkobjekt für den Server

Als erstes wird für den Server ein Netzwerkobjekt angelegt, damit wir dieses später in der Regel angeben können. Das Netzwerkobjekt sieht in unserem Beispiel so aus:

SBS-Netzwerkobjekt


Schritt 2 - Regel anlegen

Nun können wir mit dem Netzwerkobjekt eine Regel definieren. In der Regel geben wir dann das Rule-Routing an und setzen dieses auf ppp0, damit der Server immer über diese Schnittstelle nach außen kommuniziert. Achtung: Es muss unbedingt darauf beachtet werden, dass das Ziel-Netzwerkobjekt (Internet) mit dem HideNAT-Objekt (external-interface) und der Rule-Routing Schnittstelle (ppp0) überein stimmt. Ansonsten funktioniert das Rule-Routing nicht.

Rule-Routing-Regel


Schritt 3 - Regel positionieren

Da das Regelwerk in der Securepoint UTM von oben nach unten abgearbeitet wird, muss die Rule-Routing-Regel unbedingt vor der "globalen" Regel stehen. Um sicherzugehen, legen Sie sich am besten eine neue Regelgruppe an, welche Sie im Portfilter ganz oben positionieren. In dieser Regelgruppe werden dann alle Rule-Routing-Regeln erstellt und greifen somit als erstes.

Positionierung


Das Rule-Routing kann natürlich auch einzelne Dienste, wie z.B. HTTP, über eine bestimmte Leitung routen. Die Regel muss dann entsprechend angepasst werden.