Version vom 12. Januar 2024, 15:25 Uhr von Marcels(Diskussion | Beiträge)(Die Seite wurde neu angelegt: „{{Archivhinweis|UTM/NET/Mutlipathrouting|pre=12.6.0}} {{Set_lang}} {{Lang}} {{#vardefine:headerIcon|spicon-utm}} {{var | display | Multipathrouting | Multipathrouting }} {{var | head | Multipathrouting auf der UTM einrichten | Set up multipath routing on the UTM }} {{var | Netzwerk | Netzwerk | Network }} {{var | Netzwerkkonfiguration | Netzwerkkonfiguration | Network configuration }} {{var | Vorbemerkung | Vorbemerkung | Preliminar…“)
Aufruf: UTM-IP:Port oder UTM-URL:Port Port wie unter Netzwerk / Servereinstellungen / Webserver konfiguriert Default-Port: 11115 z.B.: https://utm.ttt-point.de:11115 Default: https://192.168.175.1:11115→ Netzwerk →NetzwerkkonfigurationReiter Routing
Vorbemerkung
Allgemein
In diesem How-To wird erklärt, was Multipathrouting bedeutet und wie es auf einer Securepoint UTM eingerichtet werden kann. Außerdem wird beschrieben, wie der Datenverkehr bestimmter Dienste/Endgeräte über eine bestimmte Leitung geleitet werden kann.
Was ist Multipathrouting?
Die Kopplung mehrerer Internetleitungen zu einem logischen "Internet" wird Multipathrouting genannt. Hierbei existieren zwei oder mehr default-Routen auf der Firewall und die Pakete werden entsprechend verteilt.
Neben dem Multipathrouting übernimmt die Securepoint UTM auch die Verteilung des Datenverkehrs (Loadbalancing). Beim Loadbalancing kann für die einzelnen Routen eine gewünschte Gewichtung eingetragen werden. Die Securepoint UTM kann somit beispielsweise zwei, oder mehr Leitungen mit einer jeweiligen Bandbreite von z.B. 16 MBit/s und 100 MBit/s, gleichmäßig belasten.
Einrichtung
In dieser Anleitung werden zwei typische Aufbaumöglichkeiten erklärt.
Zum einen das Multipathrouting mit zwei direkt verbundenen DSL-Leitungen (Szenario I) und zum anderen mit einer DSL-Leitung und einer Router-Verbindung (Szenario 2).
Beispielszenario 1
An der Securepoint UTM sind zwei DSL-Leitungen angeschlossen (wan0 und wan1). Leitung 1 (wan0) verfügt über eine Bandbreite von 50 MBit/s und Leitung 2 (wan1) besitzt eine Bandbreite von 25 MBit/s.
Zonen
Szenario 1, Schritt 1 - Zonen
Die PPP-Schnittstellen werden so konfiguriert, dass beide eindeutige Zonen besitzen. In diesem Beispiel legen wir die Zonen "external-2" und "firewall-external-2" an und weisen sie der Schnittstelle wan1 zu. Die wan0 besitzt die Zonen "external" und "firewall-external". Die Zonen sind nötig, damit später entsprechende Netzwerkobjekte und Regeln angelegt werden können.
Szenario 1, Netzwerkschnittstellen
Routen
Szenario 1, Schritt 2 - Routen
Damit der Datenverkehr über beide Leitungen geschickt werden kann, wird pro Leitung eine Default-Route benötigt. Diese können unter → Netzwerk →NetzwerkkonfigurationReiter Routing angelegt werden.
Da die Leitungen eine unterschiedliche Bandbreite besitzen (50 MBit/s bzw. 25 MBit/s), kann über die Option Gewichtung eine gleichmäßige Belastung der Leitungen erreicht werden.
Szenario 1, Routing
Netzwerkobjekte anlegen
Szenario 1, Schritt 3 - Netzwerkobjekte anlegen
Regeln werden in der Securepoint UTM mithilfe von Netzwerkobjekten unter → Firewall →PortfilterReiter Netzwerkobjekte Schaltfläche + Objekt hinzufügen angelegt. Da standardmäßig keine Netzwerkobjekte für eine zweite Leitung existieren, müssen diese nun angelegt werden. Wir benötigen zum einen das Netzwerkobjekt für das Netzwerk (Internet-2) und zum anderen das Netzwerkobjekt für die Schnittstelle der Firewall in dieser Zone (external-interface-2). Die Netzwerkobjekte sollten wie folgt aussehen:
Name:
Internet-2
Namen vergeben
Internet-2-Objekt
Typ:
Netzwerk (Adresse)
Typen im Drop-down-Menü auswählen
Adresse:
0.0.0.0/0
Netz-IP für das gesamte Internet
Zone:
external-2
Angelegte Zone auswählen
Gruppen:
Speichern
Hier klicken um direkt das nächste Netzwerkobjekt anzulegen
Name:
external-interface-2
Namen vergeben
external-interface-2-Objekt
Typ:
Dynamische Schnittstelle
Typen im Drop-down-Menü auswählen
Adresse:
wan1
Wan1 als Schnittstelle auswählen
Zone:
firewall-external-2
Angelegte Zone auswählen
Gruppen:
Speichern und schließen
Hier klicken um die Anlage der Netzwerkobjekte abzuschließen
Regeln anlegen
Szenario 1, Schritt 4 - Regeln anlegen
Nun werden die Regeln angelegt. In diesem Beispiel muss "default-internet" ins Internet freigegeben werden.
Hierbei muss darauf geachtet werden, dass das Internet-Objekt in der Regel mit dem ausgewählten HideNAT-Objekt überein stimmt! Die Regeln sehen dann wie folgt aus:
Regeln im Portfilter
#
Quelle
Ziel
Dienst
NAT
Aktion
Aktiv
9
internal-network
internet
default-internet
HN
Accept
Ein
10
internal-network
internet-2
default-internet
HN
Accept
Ein
Beispielszenario 2
An LAN0 der Firewall ist ein Modem angeschlossen, wobei die Securepoint UTM die Einwahl übernimmt. An LAN2 befindet sich eine Fritzbox, welche als Router fungiert. Leitung 1 (wan0) verfügt über eine Bandbreite von 50 MBit/s und Leitung 2 (LAN2) besitzt eine Bandbreite von 25 MBit/s.
Zonen
Szenario 2, Schritt 1 - Zonen
Die externen Schnittstellen (wan0 und LAN2) werden so konfiguriert, dass beide eindeutige Zonen besitzen. In diesem Beispiel werden ebenfalls die Zonen "external-2" und "firewall-external-2" angelegt und LAN2 zugewiesen. Die wan0 besitzt die Zonen "external" und "firewall-external". Die Zonen sind nötig, damit später entsprechende Netzwerkobjekte und Regeln angelegt werden können.
Routen
Szenario 2, Schritt 2 - Routen
Damit der Datenverkehr über beide Leitungen geschickt werden kann, wird pro Leitung eine Default-Route benötigt. In diesem Szenario gibt es allerdings aufgrund des Routers vor der LAN2 eine Besonderheit: Damit in den Routen die LAN2 als Gateway-Schnittstelle angegeben werden kann, ist es erforderlich, dass der Firewall das Gateway für diese Schnittstelle mitgeteilt wird. Das funktioniert über die Option Route-Hint IPv4 in den Einstellungen der LAN2. Hier wird das Gateway 192.168.178.1 angegeben. Nun lässt sich als Default-Gateway die LAN2 angeben. Nun müssen die beiden Default-Routen angelegt werden. Da die Leitungen eine unterschiedliche Bandbreite besitzen (50 MBit/s bzw. 25 MBit/s), kann über die Option Gewichtung eine gleichmäßige Belastung der Leitungen erreicht werden.
MTU:
1500
Default
Route-Hint-Einstellung eth2
Autonegotion:
Ein
Muss aktiviert werden
Route Hint IPv4:
192.168.178.1/---
Hier die IPv4-Adresse angeben
Route Hint IPv6:
/---
Falls vorhanden, hier die IPv6-Adresse angeben
So sehen dann die angelegten Defaul-Routen aus.
Angelegte Default-Routen
Netzwerkobjekte anlegen
Szenario 2, Schritt 3 - Netzwerkobjekte anlegen
Regeln werden in der Securepoint UTM mithilfe von Netzwerkobjekten unter → Firewall →PortfilterReiter Netzwerkobjekte Schaltfläche + Objekt hinzufügen angelegt. Da standardmäßig keine Netzwerkobjekte für eine zweite Leitung existieren, müssen diese nun angelegt werden. Wir benötigen zum einen das Netzwerkobjekt für das Netzwerk (Internet-2) und zum anderen das Netzwerkobjekt für die Schnittstelle der Firewall in dieser Zone (external-interface-2). Die Netzwerkobjekte sollten wie folgt aussehen:
Name:
Internet-2
Namen vergeben
Internet-2-Objekt
Typ:
Netzwerk (Adresse)
Typen im Drop-down-Menü auswählen
Adresse:
0.0.0.0/0
Netz-IP für das gesamte Internet
Zone:
external-2
Angelegte Zone auswählen
Gruppen:
Speichern
Hier klicken um direkt das nächste Netzwerkobjekt anzulegen
Name:
external-interface-2
Namen vergeben
external-interface-2-Objekt
Typ:
Dynamische Schnittstelle
Typen im Drop-down-Menü auswählen
Schnittstelle:
wan1
Wan1 als Schnittstelle auswählen
Zone:
firewall-external-2
Angelegte Zone auswählen
Gruppen:
Speichern und schließen
Hier klicken um die Anlage der Netzwerkobjekte abzuschließen
Regel anlegen
Szenario 2, Schritt 4 - Regeln anlegen
Nun werden die Regeln angelegt. In diesem Beispiel muss "default-internet" ins Internet freigegeben werden.
Hierbei muss darauf geachtet werden, dass das Internet-Objekt in der Regel mit dem ausgewählten HideNAT-Objekt überein stimmt! Die Regeln sehen dann wie folgt aus:
Regeln im Portfilter
#
Quelle
Ziel
Dienst
NAT
Aktion
Aktiv
9
internal-network
internet
default-internet
HN
Accept
Ein
10
internal-network
internet-2
default-internet
HN
Accept
Ein
Routing für bestimmte Endgeräte und Dienste
Da der Datenverkehr bei einem Multipathrouting ohne Weiteres immer von Leitung zu Leitung "springt", kann dies bei bestimmten Szenarien zu Fehlern führen. Beispielsweise muss ein extern stehender Server immer über die selbe Quell-IP angesprochen werden. Um dieses Vorhaben umzusetzen, wird die Funktion "Rule-Routing" genutzt.
Als Beispiel soll der SBS mit der IP 203.0.113.203 immer über die Leitung wan0 geschickt werden.
Netzwerkobjekt für den Server
Schritt 1 - Netzwerkobjekt für den Server
Als erstes wird für den Server ein Netzwerkobjekt angelegt, damit dieses später in der Regel angegeben werden kann. Das Netzwerkobjekt sieht in diesem Beispiel so aus:
Name:
Server
Namen vergeben
SBS-Netzwerkobjekt
Typ:
Host
Den Typen Host auswählen
Adresse:
203.0.113.203/---
IP-Adresse angeben
Zone:
internal
Als Zone "internal" auswählen
Gruppen:
Regel anlegen
Schritt 2 - Regel anlegen
Nun kann mit dem Netzwerkobjekt eine Regel definiert werden. In der Regel muss dann das Rule-Routing angegeben werden und auf wan0 gesetzt werden, damit der Server immer über diese Schnittstelle nach außen kommuniziert.
notempty
Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass das Ziel-Netzwerkobjekt (Internet) mit dem HideNAT-Objekt (external-interface) und der Rule-Routing Schnittstelle (wan0) überein stimmt! Ansonsten funktioniert das Rule-Routing nicht.
Aktiv:
Ein
Die Regel muss aktiv sein
Rule-Routing-Regel
Quelle:
Server
Server auswählen
Ziel:
Internet
Als Ziel das "Internet" angeben
Dienst:
default-internet
"default-internet" wählen
Aktion:
ACCEPT
"Accept" auswählen
Gruppen:
Rule-Routing
"Rule-Routing" auswählen
NAT
Typ:
HIDENAT
Unbedingt auswählen
Netzwerkobjekt:
external-interface
"external-interface" auswählen
Dienst:
Extras
Rule Routing:
wan0
Schnittstelle angeben
QOS:
Zeitprofil:
Hinzufügen und schließen
Hier klicken um die Regel hinzuzufügen
Regel positionieren
Schritt 3 - Regel positionieren
Da das Regelwerk in der Securepoint UTM von oben nach unten abgearbeitet wird, muss die Rule-Routing-Regel unbedingt vor der "globalen" Regel stehen. Um sicherzugehen, sollte am besten eine neue Regelgruppe angelegt werden, welche im Portfilter ganz oben positioniert wird. In dieser Regelgruppe werden dann alle Rule-Routing-Regeln erstellt und greifen somit als erstes.
Positionierung
Das Rule-Routing kann natürlich auch einzelne Dienste, wie z.B. HTTP, über eine bestimmte Leitung "routen". Die Regel muss dann entsprechend angepasst werden.