Eine Roadwarrior-Verbindung verbindet einzelne Hosts mit dem lokalen Netzwerk.
Dadurch kann sich beispielsweise ein Außendienstmitarbeiter mit dem Netzwerk der Zentrale verbinden. SSL-VPN benutzt zur Verschlüsselung der Verbindung den TLS/SSL Standard.
Mit einer SSL-VPN Roadwarrior-Verbindung auf der UTM können mehrere Clients angebunden werden.
Zum Erstellen von Zertifikaten auf der UTM gibt es einen eigenen Artikel: Zertifikate
Vorbereitungen
Für die Einrichtung des Roadwarriors wird eine CA, ein Server- und ein User-Zertifikat benötigt. Diese Zertifikate können ggf. auch während der Einrichtung erstellt werden.
Auflösung interner Hostnamen im SSL-VPN
Sollen Server im SSL-VPN für den Roadwarrior unter ihrem Hostnamen erreichbar sein, sind folgende Einstellungen erforderlich:
Damit DNS/WINS übermittelt werden kann, muss die konfigurierte VPN-Verbindung bearbeitet und im Abschnitt Erweitert aktiviert werden.
Wenn vorhanden, Domain eingeben.
Search Domain vorgeben
Roadwarrior Konfiguration
Einrichtungsassistent
Nach dem Login auf dem Administrations-Interface der Firewall (im Auslieferungszustand: https://192.168.175.1:11115) kann der Einrichtungs-Assistent mit VPN SSL-VPN Schaltfläche SSL-VPN Verbindung hinzugefügen aufgerufen werden.
Im Installationsschritt 1 wird der Verbindungstyp ausgewählt. Es stehen folgende Verbindungen zur Verfügung.
Roadwarrior Server
Site to Site Server
Site to Site Client
Für die Konfiguration des Roadwarrior Servers wird dieser ausgewählt.
Soll im Quell- und Zielnetz IPv6 verwendet werden, muss dies hier ermöglicht werden.
Lokale Einstellungen für den Roadwarrior Server können in Schritt 3 getätigt werden.
Beschriftung
Wert
Beschreibung
Eindeutige Bezeichnung, frei wählbar
Protokoll:
Gewünschtes Protokoll
1194
Default Port für die erste SSL-VPN Verbindung. Darf nicht anderweitig genutzt werden. Bei weiteren Verbindungen wird der jeweils nächste freie Port gewählt.
Serverzertifikat:
Serverzertifikat
Auswahl des Zertifikates, mit dem der Server sich Authentifiziert. Sollte noch kein Serverzertifikat vorliegen, kann dieses (und ggf. auch eine CA) in der Zertifikatsverwaltung erstellt werden. Aufruf mit
Erstellung einer CA im Abschnitt CA mit der Schaltfläche CA hinzufügen
Erstellung eines Serverzertifikates im Abschnitt Zertifikate mit der Schaltfläche Zertifikat hinzufügen. Bitte beachten: Serverzertifikat:Ein aktivieren
Erstellung des Client-Zertifikates mit der Schaltfläche Zertifikat hinzufügen
Für jeden Benutzer sollte ein eigenes Client-Zertifikat erstellt werden.
Beide Zertifikate (Server CS und Client CC) müssen mit der selben CA erstellt werden!
Das Client-Zertifikat und die zugehörige CA werden ebenfalls zur Konfiguration der Gegenstelle (Client) benötigt. Sie müssen mit der Schaltfläche exportiert werden.
Servernetzwerke freigeben:
»192.168.175.0/24
An dieser Appliance (VPN-Server) befindliches Netzwerk, das über SSL-VPN erreichbar sein soll.
Im Installationsschritt 4 wird das Transfernetz für den Roadwarrior eingetragen. Das Transfernetz kann frei gewählt werden, darf aber noch nicht anderweitig auf der UTM verwendet werden.
Die Benutzerauthentisierung wird im letzten Schritt ausgewählt. Danach kann der Einrichtungsassistent abgeschlossen werden.
None = Authentifizierung nur über die Zertifikate
Local = Lokale Benutzer und AD Gruppen
Radius = Radius Server
Local OTP = Lokale Benutzer und AD Gruppen mit verpflichtendem OTP für diesen Tunnel notempty
Neu ab v12.7.3
Abschluss
In der SSL-VPN Übersicht werden alle konfigurierten Verbindungen angezeigt. Damit die Verbindung aktiv wird, muss der SSL-VPN-Dienst neu gestartet werden: Neustarten
Dabei werden alle SSL-VPN-Tunnel unterbrochen!
Es wird lediglich ein Roadwarrior-Server benötigt, um mehrere VPN-Benutzer anzubinden!
Damit DNS/WINS übermittelt werden kann, muss die konfigurierte VPN-Verbindung bearbeitet und im Abschnitt Erweitert aktiviert werden.
Regelwerk
Implizite Regeln
Unter Firewall Implizite Regeln Bereich VPN kann das Protokoll, das für die Verbindung genutzt wird, aktiviert werden.
Im Beispiel Ein SSL-VPN UDP ➊
Diese Implizite Regel gibt die Ports, die für SSL-VPN Verbindungen genutzt werden, auf allen Schnittstellen frei. Paketfilter-Regeln anstelle von impliziten Regeln können das individuell für einzelne Schnittstellen regeln.
Soll der Anwender den Client vom User-Interface herunterladen, muss dies hier zusätzlich freigegeben werden: EinUser Interface Portal➋
Gegebenenfalls muss das Userinterface auf einen anderen Port gelegt werden, wenn Port 443 an einen internen Server weitergeleitet wurde.
Netzwerkobjekte
Netzwerkobjekt für das Tunnelnetzwerk
Mit der Einrichtung der Verbindung wurde ein tun-Interface erzeugt. Es erhält automatisch die erste IP-Adresse aus dem in der Verbindung konfigurierten Transfernetz und eine Zone "vpn-ssl-<servername>".
Die Roadwarrior-Clients erhalten eine IP-Adresse aus diesem Netz und befinden sich in dieser Zone. Um den Roadwarriorn den Zugriff auf das eigene Netz zu gewähren, muss dafür ein Netzwerkobjekt angelegt werden.
Beschriftung
Wert
Beschreibung
SSL-VPN-RW-Network
Eindeutige Bezeichnung, frei wählbar
Typ
VPN-Netzwerk
Passenden Typen wählen
Adresse
192.168.192.0/24
Die Netzwerk-IP, die in Schritt 4 als Tunnel-Pool angegeben wurde.
vpn-ssl-RW-Securepoint
Die Zone, über die das Tunnel-Netzwerk angesprochen wird.
Gruppen
Optionale Zuordnung zu Netzwerkgruppen
Speichern
[[Datei: |hochkant=2.5|mini| ]]
Beschriftung
Wert
Beschreibung
Quelle
SSL-VPN-RW-Network
Eingehende Regel
Ziel
internal-network
Als Ziel muss internal-network angegeben werden
Dienst
Benutzer und Gruppen anlegen
Gruppe
SSL-VPN Einstellungen für die Gruppe
Unter Authentifizierung Benutzer Bereich Gruppe Schaltfläche + Gruppe hinzufügen klicken.
Folgende Berichtigungen müssen erteilt werden:
EinUserinterface
EinSSL-VPN
Client im Userinterface herunterladbar:
Ein
Per default über den Port 443, also z.b. unter https://192.168.75.1 erreichbar
SSL-VPN Verbindung:
Soeben angelegte Verbindung wählen
Auswahl des Client-Zertifikates, das in Schritt 3 des Einrichtungsassistenten beschrieben wurde.
Server- und Client-Zertifikat müssen mit der selben CA erstellt werden!
192.0.2.192
Das Remote Gateway ist die Adresse der externen Schnittstelle. Diese Adresse muss von extern erreichbar sein.
Aus
Bei Aktivierung werden auch Anfragen der Roadwarrior-Clients ins Internet bzw. in Netzwerke außerhalb des VPN über das lokale Gateway umgeleitet. Dadurch profitieren auch diese Verbindungen vom Schutz der UTM.
Wurde im vorhergehenden Schritt (anlegen einer Gruppe) im Abschnitt Verzeichnis Dienst keine Gruppenzuordnung vorgenommen, muss jeder Benutzer auch auf der UTM angelegt werden.
Authentifizierung Benutzer Bereich Benutzer Schaltfläche Benutzer hinzufügen oder Benutzer bearbeiten .
Allgemein
Reiter Allgemein
Gruppen
RW-SSL-VPN
Optionale Zuordnung zu Netzwerkgruppen
SSL-VPN
Reiter SSL-VPN
Einstellungen aus der Gruppe verwenden
Ein
Wurden bereits für die Gruppe Einstellungen getroffen, können statt individueller Werte diese hier übernommen werden.
Konfiguration
Wurden die Angaben gespeichert, können bereits an dieser Stelle die entsprechenden Dateien vom Administrator herunter geladen werden.
Weitere Angaben zu Benutzern können dem Artikel zur Benutzerverwaltung entnommen werden.
Der SSL-VPN Client
Herunterladen des SSL-VPN Clients im Userinterface
Userinterface SSL-VPN
Für Benutzer, die sich per SSL-VPN mit der UTM verbinden möchten, stellt die Appliance einen vorkonfigurierten SSL-VPN Client zur Verfügung:
Zum Download gelangt man über den Menüpunkt SSL-VPN .
Dieser Client enthält die Konfigurationsdateien sowie sämtliche benötigten Zertifikate.
Anmeldung im Userinterface der UTM per default über den Port 443, also z.b. unter https://192.168.75.1
Erreicht wird das Userinterface über das interne Interface der Securepoint Appliance.
Ein Zugriff von externen Benutzern ist nur möglich, wenn die Implizite SSL Regel unter Firewall Implizite Regeln Bereich VPN OptionEinUser Interface Portal aktiviert ist, die den Zugriff vom Internet auf das externe Interface per HTTPS erlaubt.
Der Client wird angeboten als:
Die Installation muss mit Administrator-Rechten durchgeführt werden.
Erforderliche Prozessorarchitektur: x86 / x64
Die portable Version kann zum Beispiel auf einen USB-Stick kopiert werden und somit auch an anderen Rechnern ausgeführt werden.
Voraussetzung hierfür sind Administrationsrechte, da ein virtuelles TAP Device installiert und Routen gesetzt werden müssen.
Erforderliche Prozessorarchitektur: x86 / x64
Konfiguration und Zertifikat Zur Verwendung in anderen SSL-VPN-Clients
Die komprimierten Ordner enthalten neben dem SSL-VPN Client
eine Konfigurationsdatei
die CA- und Client-Zertifikate
sowie einen Treiber für die virtuelle TAP-Netzwerkschnittstelle. Zum Installieren der virtuellen TAP Schnittstelle benötigt der Benutzer auf dem verwendeten Rechner Administratorrechte.
Installation: Hinweise zur Installation finden sich auf unsere Wiki-Seite zum VPN-Client
SSL-VPN Verbindung als Client herstellen
Aktive SSL-VPN-Verbindung
Ein Doppelklick auf das Schloss-Symbol in der Taskleiste öffnet den SSL-VPN-Client.
Starten der Verbindung mit Klick auf
Mehrere VPN-Server als Ziele für eine Verbindung
In den Einstellungen einer Verbindung können unter Erweitert/Remote weitere VPN Server mit IP oder Hostname als Ziel hinterlegt werden.
Rechter Mausklick auf die Verbindung
Kontextmenü Einstelungen
Schaltfläche Erweitert
IP:utm1.anyideas.de
Port:1194
Eingabe von Hostnamen oder IP und verwendeten Port Angaben mit Hinzufügen übernehmen Fenster mit OK schließen
UAC Benutzerkonten Meldung bestätigen.
Mehrere VPN-Profile nutzen
Es lassen sich mehrere VPN-Profile importieren und ggf. auch gleichzeitig nutzen
Linksklick auf das Zahnradsymbol im Client-Fenster
Kontextmenü Importieren
Mit Klick auf … im Abschnitt
Quelldatei:
kann eine Datei im .ovpn-Format ausgewählt werden.
Im Abschnitt
Importieren als:
kann entweder der Dateiname oder eine beliebige eigene Bezeichung gewählt werden, die dann im Clientfenster für diese Verbindung angezeigt wird.
Abschluss mit der Schaltfläche Importieren
Sollen mehrere VPN-Profile gleichzeitig genutzt werden, müssen weitere TAP-Treiber hinzugefügt werden:
Linksklick auf das Zahnradsymbol
Menü Client Einstellungen
Reiter Allgemein → Schaltfläche TAP hinzufügen
Mit Klick auf … im Abschnitt
Quelldatei:
kann eine Datei im .ovpn-Format ausgewählt werden.
Im Abschnitt
Importieren als:
kann entweder der Dateiname oder eine beliebige eigene Bezeichung gewählt werden, die dann im Clientfenster für diese Verbindung angezeigt wird.
Abschluss mit der Schaltfläche Importieren
Hinweise
Verschlüsselung
Standardmäßig wird ein AES128-CBC Verfahren angewendet. Das Verschlüsselungsverfahren kann im Server- oder/und Clientprofil angepasst werden.
Anpassung der default Cipher ab v12.2.2
Fehler: Zeichenkette überschreitet Zeichenlimit von 1.000
Fehler: Zeichenkette überschreitet Zeichenlimit von 1.000
Cipher und Hash mit Default-Einstellungen notempty
Nicht kompatibel, wenn die Gegenstelle nur mit Blowfish verschlüsselt
Cipher mit Blowfish-kompatiblen Einstellungen notempty
Nicht empfohlen
notempty
Empfohlene Einstellung Muss auch auf der Gegenstelle konfiguriert sein
Die Parameter müssen auf Server- und Client-Seite identisch sein. Ansonsten ist eine Datenübertragung nicht möglich.
Hashverfahren
Standardmäßig wird ein SHA256 Hashverfahren angewendet. Das Hashverfahren kann im Server- oder/und Clientprofil angepasst werden.
Die Parameter müssen auf Server- und Client-Seite identisch sein. Ansonsten ist eine Datenübertragung nicht möglich.
Für die VPN-Verbindung können die TOS-Felder für das automatische QoS in den Paketen gesetzt werden. Diese Einstellung kann in den Einstellungen der VPN Verbindung unter "Erweitert" aktiviert werden.
Es kommt immer wieder zu Problemen mit der Stabilität der Verbindung, wenn ein Router/Modem vor der Appliance ebenfalls eine aktive Firewall hat. Bitte auf diesen Geräten jegliche Firewall-Funktionalität deaktivieren.
Es muss sichergestellt werden, dass die benötigten Ports weitergeleitet werden.
IPv6 für eingehende Verbindungen
In den Einstellungen des Roadwarriorservers kann im Abschnitt Allgemein / Protokoll das Protokoll UDP6 oder TCP6 für IPv6 aktiviert werden.